Haarpflege
Klappt jetzt endlich richtig natürlich!
Haarpflege - scheinbar ein streng verschlossenes Buch mit 7 Siegeln.
Du achtest bewusst auf deine Haarpflege. Du nimmst Roggenmehl, benutzt das trendigste Bio-Shampoo, pflegst zusätzlich mit Bier- Haarkuren und regulierst den PH-Wert mit Apfelessig. Doch fehlt dem Haar der Glanz, der Kopf juckt oder fettet zu schnell nach. Zusätzlich blüht der Milchschorf, die Neurodermitis oder Schuppenflechte. Die Haare fliegen und knistern und hoffentlich sieht sich keiner die kaputten Spitzen an. Und sind die Haare erst einmal grau werden sie auch noch gelb. "Es ist zum Haare raufen" - wäre da nicht der Haarausfall oder der Haarbruch.
Wie soll Haarpflege denn anders gehen?
Du findest hier viele Antworten und Tipps zum Thema "Haarpflege- aber richtig" - nur für dich zusammengestellt. Fast alles haben wir selbst ausprobiert (sorry - ich habe keine Naturkrause oder Afro-Locken, - und auch Blondieren passt nicht wirklich zu meinem Typ). Jedoch wurden sämtliche Inhalte gewissenhaft mit Betroffenen erforscht und diskutiert.
Also machen wir Schluss mit dem "Haare raufen" und widmen uns endlich der "Haarpflege- aber richtig natürlich".
Haarpflege- endlich richtig natürlich!
- Welche Haarpflege brauche ich / Was will mein Haar?
- Haarpflege - Tipps, die wirklich helfen
- Haarpflege bei...
- ...Haarausfall und Haarbruch
- ...bei trockenem Haar
- ...bei blondierten Haaren
- ...bei Locken
- ...bei grauem Haar / Gelbstich
- ...bei trockener Kopfhaut, Schuppen oder Neurodermitis
- ...bei fettigem Haar
- ...bei Spliss
- ...in den Wechseljahren
- Die Haar-Anatomie besser verstehen
Welche Haarpflege brauche ich / Was will mein Haar?
Im Grunde benötigst du für deine Haarpflege nur 2 wesentliche Bestandteilee:
- Proteine
- Feuchtigkeit
Haare bestehen aus Keratin-Protein
Keratin ist unser körpereigenes Protein-Eiweiß und du findest es in der Haut, in den Haaren und den Nägeln. Diese Keratine kannst du dir wie einzelne Hanffäden vorstellen, mit denen du ein Seil verflechten willst. Immer mehr Hanffäden werden zu einem immer stabileren Gebilde. Schlussendlich hast du ein kräftiges Hanfseil aus vielen einzelnen Hanffäden geflochten. Diese Vorstellung kannst du jetzt sehr gut auf die Keratine (die aus Eiweißproteinen bestehen) übertragen. Ein solches Keratin Gebilde ist dann schlussendlich eines deiner Haare. Wahnsinn oder?
Natürlich ist zwischen den Keratin- Fäden noch ein wenig Platz. In diesen Zwischenräumen findest du Wasser (Feuchtigkeit, um das Keratin Gebilde geschmeidig zu halten), Pigmente (um dem Haar Farbe und Glanz zu verleihen) und die sogenannten Lipide (Fette, um zum Beispiel als natürlicher Kleber zu agieren).
Die Verteilung von 90 % Protein und 10 % Feuchtigkeit macht deutlich, wie wir unser Haar am besten pflegen können. Weitere Tipps hierzu findest du im nachfolgenden Artikel.
Die Haarproteine sind zwar sehr stabil doch...
Stelle dir wieder unser Hanfseil vor. Wir setzen es auf einem Boot ein. Dort ist es der Sonne ausgesetzt. Ebenso kommt es ständig mit dem Wasser in Berührung. Die Sonne steht sinnbildlich für die Hitze vom Duschwasser und dem Fön. Diese Hitze lässt die Feuchtigkeit zwischen den Keratin- Fasern verdunsten. Das Wasser spült die Lipide - die Kleber-Fette - aus dem Protein Gebilde. Dadurch bekommt unsere Haar- Struktur kleine Risse und wird instabiler. Die Haare sind nicht mehr so elastisch. Glanz geht verloren und im schlimmsten Fall bricht das Fasergebilde ab.
Neben den natürlichen Belastungen, wie Umwelt oder Dusche, kommt jetzt vielleicht noch eine zusätzliche Belastung in Form einer Dauerwelle, Färben oder gar das Blondieren hinzu.
Ich habe hier eine sehr vereinfachte Form des Beispiels mit dem Hanfseil gewählt, damit du einen schnellen Zugang bekommst. Die genaue Haar-Anatomie schauen wir uns in einem anderen Artikel an. Auf jeden Fall wird klar: Haarpflege ist wichtig und kann doch einfach sein, wenn du verstanden hast, was dein Haar wirklich braucht.
Haarpflege - Tipps die wirklich helfen
- Vor dem Waschen...
- ...trockenes Bürsten oder Kämmen: Besonders lange Haare neigen dazu, sich zu verwirbeln oder gar zu verknoten. Wird das Haar dann nass, zieht sich der Knoten meist noch fester zusammen. Beim trockenen Bürsten/Kämmen werden die groben Reste des Haarstylings schon vorab entfernt und die eigentliche Wäsche fällt leichter und kürzer aus. Gleichzeitig wird das Haar dabei schon entwirrt.
- ...mit Haaröl vor dem Austrocknen schützen: Die meisten Haarshampoos reinigen gründlich und pflegen weniger. Daher schützt du vor allem trockenes Haar schon vor dem Waschen vor weiterem Austrocknen und Ausspülungen.
- Weniger Waschen ist mehr
- Zuviel Haare waschen trocknet die Haare aus. Es hört sich verrückt an, doch wenn du den ersten Absatz aufmerksam gelesen hast, weißt du auch warum. Ausserdem ist es für die Haarstruktur und Kopfhaut gesünder, wenn sie sich von selbst regulieren kann. Entfernst du also zu oft den Talg von der Kopfhaut, wird die Kopfhaut öfter aktiv, um nach zu produzieren. Ein Teufelskreis entsteht. Am besten die Haare langsam an längere waschfreie Zeiten gewöhnen. Anstreben solltest du 2-4 Tage.
- Das Duschwasser ist zu heiß
- Lange Haarwäschen mit zu heißem Wasser spülen die Feuchtigkeit und Fett-Lipid-Schicht aus und die Haare werden trocken und spröde. Verwende lieber lauwarmes bis fast kaltes Wasser. Dadurch verschließen sich auch die Talgdrüsen besser und verhindern ein schnelles Nachfetten. Ebenso schließt sich die Schuppenschicht am Haar und das sorgt für zusätzlichen Glanz.
- Das Shampoo ist zu aggressiv
- In vielen Shampoos sind Sulfate. Sulfate schäumen wie die Hölle und vermitteln dadurch das Gefühl von "Schaum- macht- super-sauber". Doch meist ist das Gegenteil der Fall. Sulfate sind meist aggressiv und sogar schädlich zur Umwelt. Oftmals entstehen Hautirritationen, wie juckende Kopfhaut.
- Vergleichbar milder sind Tenside. Das uns bekannteste ist SCI (Sodium Cocoyl Isethionate). Ein Tensid senkt die Oberflächenspannung des Wassers, damit der darunter liegende Schmutzbelag auch erwischt und beim Haare waschen abgetragen werden kann. Aus unser Sicht die einzig kluge Eigenschaft eines Waschzusatzes.
- Tipp: Verwende ein Shampoo mit milden Tensiden. Das belastet dein Haar und die Umwelt weniger.
- Zusatzstoffe wie Silikone und Parbene
- In vielen Shampoos liegen Silikone in synthetischer Form vor. Meist werden diese Silikone aus Erdöl gewonnen. Sie verkleben die Haarstruktur und vermitteln eine glatte, saubere Oberfläche. Darunter kann jedoch das Haar nicht vernünftig atmen.
- Parabene sind Stoffe die meist ebenfalls synthetisch hergestellt wurden und als Konservierung dienen. Ein Shampoo- Gel, das zu 90 % aus Wasser besteht, muss konserviert werden, damit es auch nach einem Jahr noch einsetzbar ist. Parabene, so hat man wissenschaftlich nachgewiesen, sind dem weiblichen Hormon Östrogen sehr ähnlich, lagern sich im Körper ab und haben somit Einfluss auf deinen Hormonhaushalt.
- Tipp: künstliche Silikone und Parabene schädigen dein Haar und dich. Verwende mehr natürliche Shampoos, die auf Silikone und Konservierungsmittel verzichten können.
- Haare richtig waschen
- Viele Ratgeber sprechen von der walnuss- GROssEN Menge eines Shampoos und da ist man sich ziemlich einig. Hm, hmmmm. Nun- das entscheidest du einmal ganz für dich alleine. Doch wichtig ist, egal wie lang deine Haare wirklich sind, gründlich waschen musst du nur den Haaransatz (Es sei denn du warst beim Schlamm catchen). Massiere dabei deine Kopfhaut und spüle dann dein Shampoo gründlich aus. Die restlichen Haare werden beim Ausspülen automatisch mit gereinigt. Und wenn du kurze Haare hast, ist das Thema eh passé.
- Der Conditioner
- Was ist das eigentlich? Nach dem Haare waschen ist die Haarstruktur ein wenig aufgeraut. Sie hat vielleicht an Feuchtigkeit und Fett-Lipiden verloren und hängt ein wenig in den Seilen. Was braucht dein Haar nun wirklich, um schnell und effektiv wieder auf die Beine zu kommen? Richtig - Feuchtigkeit und viel Eiweiss- Protein, um daraus wieder Keratin- Protein abzuleiten. Am einfachsten geht das mit etwas Haaröl im nassen Haar. Das Haar wird versiegelt, lässt sich leichter kämmen und frisieren und kann die angebotene Feuchtigkeit einlagern und die Proteine verwerten. Dadurch gewinnt das Haar wieder an Spannkraft und wird konditioniert.
- Haare richtig trocknen
- Kurze Haare kann man VORSICHTIG rubbeln, lange Haare auf gar keinen Fall. Umhülle lange Haare mit einem Handtuch und drücke die Nässe etwas aus. Anschließend baust du dir einen schönen Turban und gibst den Haaren etwas Ruhezeit, sodass sie etwas antrocknen können. Rubbeln raut die Haarstruktur auf und sorgt für Mattheit. Spliss kann entstehen und die strapazierten Haare können sogar brechen.
- Föhnen oder Luft trocknen - das ist sicher eine wichtige Frage. Luft trocknen ist eine sehr sanfte Methode, doch benötigt es Zeit, die man nicht immer hat. Die Haare können sich erholen und natürliche Regenerations- Prozesse werden angestoßen. Reicht die Zeit nicht, solltest du darauf achten, dass du mit dem Fön mit SANFTER Temperatur die Haare trocknest. Hier gibt es einfach keine ideale Lösung. Mit dem Fön hast du Styling- Möglichkeiten, die beim Luft trocknen nicht gegeben sind. Ebenso spielt die Jahreszeit eine Rolle - im Winter geht niemand gerne mit nassen Haaren vor die Türe.
- Hitze im Allgemeinen
- Wir haben gerade über das Fönen gesprochen, doch es gibt noch andere Formen, wie wir die Haare mit Hitze beanspruchen können - das Glätteisen oder der Lockenstab.
- Du hast Locken und willst glatte Haare oder vielleicht umgekehrt. Doch bitte bedenke: Jede Form von zu viel Wärme stört den Haarkern. Die Feuchtigkeit entweicht, die Fett-Lipide werden reduziert, der äußere Schuppenmantel um jedes einzelne Haar wird beeinflusst und die Keratin- Fasern finden auf Dauer weniger Halt. Das ganze Gebilde wird manipuliert.
- Vielleicht bist du schon wunderschön, wie du von Natur aus bist?
- Haarpflege mit der Schere
- Jeder Gärtner weiß, dass er seinen Garten regelmäßig pflegen muss. Und das gleiche gilt für die Natur auf unserem Kopf. Haare sind ab einer gewissen Länge nur noch totes Material. Und totes Material neigt ab einem gewissen Punkt zum natürlichen Zerfall. Darum ist es vollkommen sinnvoll, dem Haarschneider deines Vertrauens diese Aufgabe zu übergeben, um Spliss vorzubeugen, die Konturen deiner Frisur wieder herzustellen und deinem eigentlichen Wunsch nach deinem Ideal wieder näher zu kommen. Es ist wirklich sinnvoll, die Spitzen regelmäßig (alle 8 - 10 Wochen) nachschneiden zu lassen.
- Ein paar gesammelte Tipps zum Ende
- Lange Haare gehen zu Bett: Wir bewegen uns in der Nacht mehr als wir denken, denn wir müssen unbewusst den Tag verarbeiten. Willst du am kommenden Morgen nicht total verwuschelt aussehen, kannst du dem mit einem einfachen Flechtzopf vorbeugen. Damit schützt du dich und deine Haare vor Knötchen und Verwirbelungen.
- Achte auf die Jahreszeiten
- Im Sommer kannst du mit einer einfachen Kopfbedeckung der intensiven Sonneneinstrahlung OHNE Chemie die Stirn bieten. Im Winter hilft einmal mehr das Haaröl vor zu trockener Heizungsluft. Hier ist die Parole: Sei achtsam.
- Haarstyling aber bewusst: Zu enge Haargummis sind nicht nur für die Haare ungesund (Haarbruch), meist werden sie auch so stramm gezogen, dass bereits der Anblick Kopfschmerzen bereitet. Haarsprays unter dem nichts mehr atmen kann. Wenn du so wundervolle lange Haare hast, lass ihnen auch einmal mehr ihre Freiheit. Haarklammern sind sicher nützlich, doch haben sie meist scharfe Kanten, die in die Haare einschneiden. Meist ist Haarbruch die Folge. Der beliebte Pferdeschwanz wird meist so eng gezurrt, dass er die Haarwurzeln schädigt. Das kann auf Dauer zu Haarausfall führen. Ein Grashalm wächst halt auch nicht schneller, wenn man dran zieht.
Haarpflege bei Haarausfall und Haarbruch
Haarverlust und Haarbruch kann viele Gründe haben. Wir werden uns diesen Themen intensiv in einem eigenen Blog widmen. Darüber hinaus kannst du jedoch selbst aktiv vorbeugen. Hier einige Tipps dazu:
- Regelmäßige Tage mit basischer Ernährung, um den Säurehaushalt zu regulieren. Auch auf Vitamin- und nährstoffreiche Kost achten.
- Ruhepausen einlegen und auf ausreichenden und gesunden Schlaf achten.
- Keine aggressiven Shampoos verwenden. Möglichst PH- neutrale Shampoos einsetzen.
- Aktiv die Kopfhaut mit in die Pflege einbeziehen. Haarkuren aus Klettenwurzelöl, angereichert mit Rosmarin, versorgen und beleben.
- Regelmäßige Friseurbesuche, am besten mit Kopfhaut- Massage buchen.
- Die Haare kälter waschen. Das kann man trainieren und es fördert die Durchblutung der Kopfhaut.
- Sonnenschutz beachten und zusätzliche Hitze durch das Fönen vermeiden. Schonend die Haare trocknen und auf keinen Fall rubbeln.
Diese Maßnahmen helfen in beiden Fällen und sorgen für mehr Elastizität, Schutz, Entspannung und ausreichende Versorgung.
Haarpflege bei trockenem Haar
Das trockene und strohige Haar sagt uns schon sehr deutlich, was ihm fehlt – nämlich Feuchtigkeit. Darüber hinaus sollten wir dem Haar dabei helfen, diese Feuchtigkeit auch besser halten zu können.
- Verwöhne dein Haar öfter. Am besten sind Haarkuren auf Ölbasis – gerne auch pures Olivenöl. Die Haare gut damit einmassieren, mit einem Handtuch umwickelt 15 – 20 Minuten einwirken lassen. Anschließend wie gewohnt auswaschen.
- Unbedingt milde und PH- neutrale Shampoos benutzen und Sulfate vermeiden.
- Wasche deine Haare so wenig wie möglich.
- Kopfhaut- Massagen und langes Bürsten (am besten mit Naturborsten).
- Wenn du auf Stylingprodukte verzichten kannst, umso besser. In vielen Produkten ist immer noch Alkohol enthalten oder das Haar kann kaum darunter atmen und gerät in zusätzlichen Stress.
- Sonstige Zusatzbelastungen wie färben, blondieren, glätten, Locken aufdrehen für einen längeren Zeitraum aussetzen.
- Die Haare nicht trocken rubbeln und den Fön sparsam einsetzen.
- Achte auf viele B Vitamine. Vor allem Vitamin B7.
- Bei Spliss- Befall regelmäßig den Friseur besuchen, damit das Haar nicht weiter einreißt.
Haarpflege bei blondiertem Haar
Blondiertes Haar steht oft im Zusammenhang mit "trocken, kaputt, strohig" und ist im schlimmsten Fall sogar nicht mehr zu retten. Fakt ist auf jeden Fall, dass das Blondieren (also das herausziehen der Farbpigmente) ein sehr tiefer Eingriff in die Haarstruktur ist.
Hierbei kannst du gar nicht tief genug in die Kiste der Hausmittel greifen. Alles was viel Eiweiß-Proteine enthält eignet sich für Haarkuren: Joghurt, Eigelb, das bereits schon erwähnte Olivenöl, aber auch Arganöl oder Jojobaöl können das Haar gut unterstützen. Kokosöl und Honig wollen ebenfalls Erwähnung finden.
Du kannst hier alle Tipps aus den vorangegangenen Absätzen anwenden. Vor allem den Einsatz von Haaröl als Haarkur vor der eigentlichen Haarwäsche solltest du beherzigen.
Haarpflege bei lockigem Haar
Lockiges Haar verlangt nach viel Pflege. Von Natur aus neigt es sich schnell in Richtung trockene Haare.
Verwende milde Shampoos und achte hier besonders auf den PH- Wert. Schütze das Haar nach Möglichkeit vor der Sonne und zu viel Hitze (auch unter der Dusche). Wasche dir nicht so häufig die Haare und verwende in deinen Pflegemitteln reichhaltige Inhaltsstoffe. Achte bei deinen Produkten zur Lockenpflege auf jeden Fall darauf, dass sie keinen Alkohol enthalten. Auch auf Paraffine oder andere Arten von Mineralölen solltest du verzichten, da sie den Haaren die Luft nehmen oder sie noch weiter austrocknen.
Sehr viele schwören auf Kokosöl und/oder Arganöl. Aber auch Sheabutter und Jojobaöl schützen die Haare effektiv vor dem Austrocknen. Für dein Styling ist ein grobgezinkter Kamm (am besten aus Holz) oder eine spezielle Entwirrbürste die beste Wahl.
Wenn du Haaröle verwendest, solltest du Macadamianussöl in Verbindung mit Brokkolisamenöl unbedingt einmal ausprobiert haben. Brokkolisamenöl fettet nicht und wirkt konditionierend. Macadamianussöl durchdringt den Haarschaft hervorragend und beseitigt Ablagerungen. Deine Haarfollikel werden dadurch gut versorgt und gestärkt.
Übrigens gelten die Tipps auch für die "Schummellocke" (Dauerwelle). Dem Haar wurde hier meist per Chemie eine neue Richtung aufgezwungen. Diese Prozesse sind immer mit viel Anstrengung und teilweise auch Schaden für das Haar verbunden. Da kommt die Extraportion Pflege genau recht.
Früher wurden vor allem Spülungen eingesetzt. Spülungen bestehen aus den beiden Hauptelementen Fett und Wasser. Damit die Haare dadurch nicht beschwert werden, muss anschließend gründlich ausgespült werden. Doch gerade zu viel Wasser trocknet wiederum aus. Ein Teufelskreis! Mittlerweile setzt der Trend jedoch auch bei der lockigen Pracht auf nachhaltigere Produkte. Natürliche vegane Produkte aus hochwertigen Pflanzenölen haben neben der normalen Feuchtigkeit auch noch Vitamine, Spurenelemente, Antioxidantien, geringe Mengen Sonnenschutz und vieles mehr im Gepäck.
Haarpflege bei grauem Haar / Gelbstich
Die Angst und Hysterie beim ersten ergrauten Haaren ist längst verflogen. Wir haben dies zum Anlass genommen, hierzu einen eigenen Beitrag mit Pflege- Tipps für Frau und Mann für dich zusammen zu stellen.
Haarpflege bei trockener Kopfhaut, Schuppen oder Neurodermitis
Die Kopfhaut juckt und spannt. Manchmal bilden sich weiße Schuppen oder beim Haare kämmen schmerzt es, wenn man an die entzündlichen Stellen kommt. Du willst dich ständig kratzen und auf deinen Schultern liegen weiße Schüppchen.
Die Ursache kann ein durchlässiger Hautaufbau sein. Die Haut kann Feuchtigkeit nicht gut speichern. Am besten klärst du das bei einem Fachmann einmal ab. So kannst du sicher sein, was genau vorliegt und zu tun ist.
Doch du selbst kannst vorbeugend auch bereits einiges tun. Wenn die Kopfhaut trocken ist, solltest du weniger Haare waschen. Und wenn, dann am besten mit lauwarmen Wasser. Mit kaltem Wasser nachspülen zieht die äußere Hautschicht zusammen. Zur Haarwäsche ein mildes PH- neutrales Shampoo benutzen. Die Haare an der Luft trocknen lassen. Hitze durch den Fön am besten vermeiden.
Feuchte oder trockene Schuppen. Bei feuchten Schuppen sorgt eine erhöhte Talgproduktion unter Umständen zu einer Pilzinfektion. In diesem Fall können Thymian- oder Brenneselspülungen bereits Linderung verschaffen. Liegen Entzündungen vor, kann ein Sud aus Kamillenblüten die Stellen lindern. Zum Beispiel ein Abschminkpad darin tränken und abtupfen. Bei einem andauernden Befall solltest du einen Hautarzt zur Rate ziehen.
Haaröle kannst du in allen 3 Fällen einsetzen. Öle mit einem hohen Linolsäure- Wert sorgen für mehr Elastizität (Nachtkerzenöl, Arganöl oder auch Olivenöl) und Lindern den Juckreiz. Ebenso nehmen sie das Spannungsgefühl.
Haarpflege bei fettigem Haar
Die an das Haarfollikel angeschlossene Talgdrüse produziert Fett, um Kopfhaut und Haare zu schützen und geschmeidig zu halten. Waschen trägt zum Beispiel Fett ab, Sonneneinstrahlung lässt ebenfalls diese Schutzschicht verdunsten. Im Normalfall ist dieser Kreislauf in einem guten Gleichgewicht.
Kommt es jedoch zu einem Ungleichgewicht, fetten die Haare zu schnell nach. Viele neigen jetzt dazu vermehrt zu waschen. Wiederum entsteht ein Teufelskreis. Also bitte höchstens alle 2 Tage waschen. Auch hier wieder darauf achten, dass das Wasser möglichst lauwarm ist, um die Poren nicht noch mehr zu öffnen. Hier möglichst die Kopfhaut beim Waschen nicht massieren, um die Talgproduktion nicht noch mehr anzustoßen. Nach der Wäsche einen Aufguss mit Apfelessig über den Kopf geben, das zieht die Poren zusammen und verändert den PH- Wert.
Auch der im Thema Schuppen aufgezeigte Kamillensud kann helfen. Vielleicht auch statt der Nasswäsche einmal mit einem Trockenshampoo die Haare reinigen. Hierzu wird das Trockenshampoo in die Haare gegeben. Dann 15 min. einwirken lassen und anschließend ausbürsten. Auch die Brennesseltinktur oder Brennesselspülungen haben vielen schon geholfen.
Ich möchte hier noch einmal an die Standard-Tipps erinnern:
- wenig waschen
- lauwarmes Wasser
- mildes Shampoo PH- neutral
- kein Fönen
- Stressfaktoren beachten
- ausgewogene Ernährung
Haarpflege bei Spliss
Kann man Spliss reparieren?
Nein. Das Haar hat sich an den Spitzen aufgespalten und kann, wie bei einer kaputten Strumpfhose, weiter wandern. Du kannst das Haar bis zum nächsten Friseurbesuch höchstens stärken und elastisch halten, damit der Riss nicht weiter geht oder zu schnell reißt.
Massiere vor dem Waschen in die Spitzen Ei, Joghurt, Quark, Jojoba- oder Kokosöl ein. Verwende anschließend ein gutes Haaröl. Das gibt dem Haar wieder Eiweiß-Proteine, damit Keratine aufgebaut werden. Und dann so schnell es geht zum Spliss- Schnitt.
Pflege nach dem Schnitt deine Haarspitzen regelmäßig mit Haaröl, so bleibt es länger strapazierfähig und du kannst den nächsten Schnitt länger hinaus zögern. Wir haben hier einige Tipps für vor und nach dem Waschen zusammen gestellt, sodass du viele Tipps findest, die sich auch positiv und vorbeugend bei Spliss anbieten.
Haarpflege in den Wechseljahren
Manchmal kann es vorkommen, dass die Haare in den Wechseljahren dünner und auch etwas lichter werden. Und dies kann auch manchmal tatsächlich ein paar Jahre andauern. Doch in der Regel regeneriert sich die Haarpracht nach Abschluss der Menopause wieder. Ursache ist der veränderte Östrogenspiegel in dieser Zeit.
Vorbeugen und proaktiv sein ist in jedem Fall der bessere Weg. Neben den allseits bekannten Bewegungs-, Schlaf- und Ernährungsempfehlungen ist die abwechslungsreiche Pflege eine Herzensangelegenheit.
- Beim Haare bürsten wird die Kopfhaut stimuliert und angeregt.
- Graue oder trockene Haare regelmäßig mit Haaröl unterstützen.
- Kräuterspülungen mit Rosmarin, Thymian oder Brennessel sind ebenfalls anregend.
- Kopfhautmassagen sorgen natürlich auch für mehr Durchblutung.
- Das milde PH- neutrale Shampoo sollte jetzt ein Muss werden.
- Waschtemperatur (mehrfach erwähnt) lauwarm.
- Haarkuren mit Kokos-, Argan- oder sogar Olivenöl versorgen nährstoffreich.
- Beim Styling sollten keine Produkte zum Einsatz kommen, die die Kopfhaut verkleben oder gar Alkohol oder Silikone enthalten.
- Regelmäßige Friseurtermine und die Spitzen nachschneiden lassen.
Haar-Anatomie besser verstehen
Die Haar-Anatomie- den Aufbau der eigenen Haare - besser verstehen können, hilft auf zweierlei Arten:
- Du erkennst viel besser, wie du dein Haar pflegen kannst.
- Es bewahrt dich intuitiv davor, dein Haar unbewusst zu schädigen.
Rund um die Haarwurzel
Die Haut besteht aus 3 Lagen (Oberhaut - Epidermis, Lederhaut - Dermis, Unterhaut - Subcutaneous Fat). Die Haarwurzel befindet sich in der Unterhaut und ist dort vom Bindegewebe umgeben. Das untere Ende der Haarwurzel ist etwas verdickt. Darum wird dieser Bereich auch die Haarzwiebel genannt. In die Haarzwiebel gelangt die Haarpapille (Dermal Papilla), die mit unseren Blutgefäßen verbunden ist. Dort werden ständig neue Haarzellen produziert (das greifen wir gleich noch einmal auf).
Um die Haarwurzel herum befindet sich das Haarfollikel (hell gelber Bereich). In das Haarfollikel endet auch eine Talgdrüse (Sabaceous Gland). An das Haarfollikel dockt (links im Bild - Arrector Pili) ein kleiner Muskel an, der das Haar aufrichtet. Das Haarfollikel ist in ein Nervengeflecht eingebettet, was es uns ermöglicht, selbst den kleinster Luftzug wahrzunehmen, wenn das Haar bewegt wird.
Rund um das Haar
Wie erwähnt werden in der Haarzwiebel ständig neue Haarzellen produziert. Die Haarzellen verhornen und kleben sich von unten an den vorhandenen Haarstrang. Das Haar wächst, bis es endlich oberhalb der Epidermis das Licht der Welt erblickt und aus der Haut austritt. Ein normales Kopfhaar wächst auf diese Weise etwa 1cm pro Monat. Körper-, Bart-, Nasen-, Ohrhaare, Wimpern und Augenbrauen wachsen sehr viel langsamer.
Der Aufbau eines Haares
Auch der Aufbau im Haarstrang unterliegt einer einfachen Struktur. Im Inneren finden wir die Medulla - den Markkanal- um den sich alles windet. Er hat keine tiefere Bedeutung und ist auch nicht immer bis in die Spitzen vorhanden oder kann bei dünneren Haaren sogar oftmals fehlen.
Um die Medulla ist der Kortex angeordnet. Hier finden wir die Protein-Ketten (Macro Fibrille) wie im Absatz "Welche Haarpflege brauche ich / Was will mein Haar?" als Hanffäden beschrieben verflochten angeordnet. Der Kortex ist der Bereich, der für uns und die Pflege unserer Haare unglaublich wichtig ist. Ist das Haar trocken, fehlt es an Feuchtigkeit. Wird es grau, mangelt es an Melanin. Bricht es oder ist es stumpf, fehlen Lipide.
Die äussere Schicht (oder besser die äusseren Schichten) ist eine Schuppenschicht (meist 5 - 10 Lagen). Sie ist wie ein Schutzpanzer, um die Kortex zu schützen. Ist das Haar rau oder stumpf, hat unser Haar Löcher im Panzer, die Feuchtigkeit kann verdunsten und die Keratinketten können beschädigt werden. Lipide werden ausgespült.
Wir hoffen, dieser Beitrag konnte dir weiterhelfen bei den spannenden Themen "Haarpflege - endlich richtig natürlich".
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